Als Professor der Abteilung für Computergraphik an der Fakultät für Mathematik und Physik der Karlsuniversität hält uns Past Präsident Alexander Wilkie eine faszinierende Vorlesung zu etwas, das für ihn mathematischer Alltag ist: Die Berechnung der Algorithmen, die aus Szenen in flachen Studiokulissen ein dreidimensionales pralles Spektakel machen. Schauspieler gehen immer mehr in computergeschaffene Welten ein. Alexander spricht von einem kompletten virtuellen Realitätswürfel, in dem sich Sets und Shootings vieler Filme abspielen. Bände spricht der Vergleich der Filmausschnitte – vor der graphischen Behandlung, also der mathematischen Berechnung des Bildes, und hinterher. Zu erfahren, dass Baumbestand und Häuser nicht in der entsprechenden Jahreszeit gefilmt werden, sondern Schnee draufkopiert, ja die gesamte Szenerie aus einem Katalog zusammengestellt werden kann, hat schon etwas Ernüchterndes. Doch Kosten- und Zeitdruck, unter dem Filmproduktionen stehen, bringt die Computergraphik überall dort ins Spiel, wo sie Filmproduzenten Geld spart oder wo es technisch ohne sie gar nicht geht. Entscheidend ist, dass es täuschend echt wirkt und die Illusion erhalten bleibt.