In Afghanistan ist nicht nur politisch, sondern auch meteorologisch ein brutaler Winter eingebrochen.  „Von November bis März können die Temperaturen auf unter Minus 20 Grad fallen, es gibt keine Arbeit, die Nahrungsmittelpreise steigen, im Land selbst sind 3 Millionen Menschen auf der Flucht, aktuell hungern 14 Millionen Menschen“, beschreibt Katarína Klamková, die Direktorin von CARE Tschechien die humanitäre Krise in dem zentralasiatischen Land. Die internationale Hilfsorganisation hat im Oktober 2021 ihre Hilfsprogramme in Afghanistan wiederaufgenommen.
 
Es handelt sich aktuell um Nothilfen, damit gefährdete Familien den Winter überleben können. Laut Klamková sterben gegenwärtig die meisten Kinder nicht durch Kriegsaktivitäten, sondern den Mangel an Nahrung, Arzneimitteln und Unterkünften. Sie rechnet uns vor, dass 800 Kronen ausreichen, um eine Familie zwei Monate lang zu ernähren.
 
Hinzu kommt die Sorge um die Frauen, da durch Hunger, Unsicherheit, Not und permanenten Stress die Gewalt gegen sie wächst, verzweifelte Eltern ihre Kinder verkaufen oder Töchter noch als Kinder verheiraten. „Es ist eine humanitäre Notlage und wir bei CARE sind fest entschlossen, die Unterstützung in den kommenden Wochen und Monaten auszuweiten,“ betont die Leiterin von CARE Tschechien. Auch die Diskussion, die sich an ihren Vortrag anschließt, kommt immer wieder auf diesen einen Punkt zurück: Es geht um die Zivilbevölkerung und darum, eine humanitäre Katastrophe abzuwenden.